Der Winter ist vergangen Ich seh' des Maien Schein Ich seh' die Blümlein prangen Des ist mein Herz erfreut So fern in jenem Tale Da ist gar lustig sein Da singt Frau Nachtigalle Und manch' Waldvögelein
Ich ging ein' Mai zu hauen Hindurch das grüne Gras Schenk' meiner Buhl' die Treue Die mir die Liebste was Und bitt', dass sie mag kommen Vor ihren Fenster stahn Empfang'n den Mai mit Blumen Er ist gar wohlgetan
Ade, Herzallerliebste Herzallerliebste mein Ade, schön' Rosenblume Es muss geschieden sein! Bis dass ich wiederkomme Bleibst du die Liebste mein Das Herz in meinem Leibe Gehört ja allzeit dein. |
Wie schön blüht uns der Maien, Der Sommer fährt dahin, Mir ist ein schön Jungfräulein Gefallen in meinen Sinn. Bei ihr da wär mirs wohl, Wenn ich nur an sie denke, Mein Herz ist freudenvoll.
Bei ihr, da wär ich gerne, Bei ihr, da wär mirs wohl Sie ist mein Morgensterne, strahlt mir ins Herz so voll Sie hat ein roten Mund, Sollt ich sie darauf küssen, Mein Herz würd mir gesund.
Wollt Gott, ich fänd' im Garten, Drei Rosen auf einem Zweig, Ich wollte auf sie warten, Ein Zeichen wär' mir' s gleich. Das Morgenrot ist weit, Es streut schon seine Rosen; Ade, mein' schöne Maid !
Liebeslied aus dem 16./17. Jahrhundert. Text nach einem Gedicht von Georg Forster (1510-1568). |